Agios Andreas Kloster und Museum
Das Agios Andreas Kloster liegt unterhalb der venezianischen Festung Agios Giorgios („Kastro“) bei Peratata, nur wenige Kilometer von Kefalonias Hauptstadt Argostoli entfernt. Hier gibt es ein sehr interessantes Museum und eine wunderschöne, alte Klosterkirche, die das Erdbeben 1953 weitgehend verschont hat. Das St. Andreas Kloster ist weniger bekannt als das größere des Inselheiligen Gerasimos im Omala-Tal. Doch durch sein Museum und das alte Kirchlein ist es mindestens ebenso interessant. Wer einmal in die Atmosphäre einer alten griechisch-orthodoxen Kirche eintauchen möchte, dem sei diese kleine Kirche ans Herz gelegt.
Die heilige Reliquie des Apostel Andreas in der neueren Kirche
Nach dem Erdbeben 1953 baute man eine zweite, größere Kirche auf dem Gelände. In ihr wird eine heilige Reliquie aufbewahrt: die rechte Fußsohle des Apostel Andreas. Die griechisch-rumänischen Prinzessin Roxana (später Schwester Romila) stiftete diese Reliquie, als sie 1639 dem Kloster beitrat. Weiterhin stiftete sie auch ihr beträchtliches Vermögen. Die Reliquie befindet sich in einem Silberbehältnis links neben der Ikonostase der größeren Kirche. Hier kann man zwei Stufen hinaufgehen und von oben in das Behältnis hineinschauen.
Ursprünglich gab es das Kloster des heiligen Andreas schon seit dem 13.Jahrhundert. Später jedoch war es über Jahrhunderte verlassen, bis es 1579 von drei Schwestern, die das Gelände kauften, neu gegründet wurde. Auch heute noch ist es ein Nonnenkloster. Das kleine Kirchlein ist Teil des Museums und ist allein schon einen Besuch wert.
Das Agios Andreas Kloster unter britischem Protektorat
Als Kefalonia im 19.Jahrhundert unter britisches Protektorat fiel, funktionierten die Briten das Kloster 1832 zu einem Waisenhaus um. Dabei nutzte man die Kirche als Schule für die Kinder, und die Wandmalereien der Kirche überdeckte man mit Putz. 1864 zogen die Briten ab, Kefalonia wurde mit Griechenland vereinigt, und das Kloster wurde wieder als solches genutzt.
Das Erdbeben von 1953 zerstörte fast alle Klostergebäude, nur die Kirche blieb fast unversehrt. Während des Bebens fiel allerdings ein Teil des Putzes von den Kirchenwänden und legte so einen Teil der von den Briten verputzten Wandmalereien aus dem 17.Jahrhundert frei. Man restaurierte sie so gut es ging und sind somit heute wieder ein Teil des Wandschmucks.
In der Kirche hält man zwar von Zeit zu Zeit Messen, sie ist aber auch Teil des Museums. Deshalb kann man außer ihrer Ikonostase aus dem 17.Jahrhundert auch viele gerettete Artefakte aus den zerstörten Kirchen der Umgebung sehen, die hier nach dem Erdbeben untergebracht wurden.
Links neben dem Kirchlein befindet sich das eigentliche Museumsgebäude. Hier werden neben Ikonen, Gemälden, Priestergewändern, Holzschnitzereien und alten Schriften auch Handarbeiten der Nonnen durch die Jahrhunderte ausgestellt. Eines der wichtigsten Ausstellungsstücke ist ein Bischofsgewand, an dem eine Nonne von 1715 bis 1721 gearbeitet hat.
Das Kloster liegt umgeben von Bäumen sehr malerisch mit Blick auf die nahegelegene Festung Agios Giorgios (Kastro genannt).
Öffnungszeiten : 8:00-14:00